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Iced Earth / White Wizzard / Fury UK - Bochum, Zeche - 30.10.2011

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Es ist eine ganz besondere Show für ICED EARTH an diesem Sonntagabend Ende Oktober. Nachdem im Sommer Sänger Matt Barlow zum zweiten Mal und nun wohl auch endgültig aus der Band ausgestiegen war, präsentierte Bandchef Jon Schaffer als neuen Sänger den Kanadier Stu Block, der zuvor in den Diensten von INTO ETERNITY stand. Dessen erste Aufgabe in Diensten von ICED EARTH war das Einsingen des überraschend guten neuen Albums "Dystopia". Nach der Pflicht folgt nun die Kür, nämlich die Tour, um das Album zu präsentieren.

Fury UKEs ist tatsächlich die allererste ICED-EARTH-Show mit ihrem neuen Sänger und dementsprechend darf man gespannt sein, wie Stu sich schlagen wird. Das sind auch die Zuschauer in der überaus gut gefüllten, aber nicht ganz ausverkauften Zeche in Bochum. Bevor es aber zur mit Spannung erwarteten Premiere kommt, sollen zwei Bands das Publikum schon mal aufwärmen. Die erste sind das hierzulande weitestgehend unbekannte Trio FURY UK, dessen Herkunft der Bandname verrät. Die Jungs aus Manchester haben sich traditionellem, britischem Heavy Metal mit Hardrock-Schlagseite verschrieben und bieten diesen mit Enthusiasmus dar. Besonders Sänger und Gitarrist Chris Appleton kann dabei überzeugen, während Basser Luke Appleton (vermutlich der Bruder) für die Rockstar-Posen zuständig ist. Die Setlist besteht hauptsächlich aus Songs der letzten beiden Alben "VR" und "A Way Of Life" und die kommen gut beim Publikum an, das ein bisschen mehr als nur Höflichkeitsapplaus spendet. Alles andere als weltbewegend, aber überaus solide.


Als nächsteWhite Wizzards stehen WHITE WIZZARD auf dem Programm. Die Edelstahlkocher aus Los Angeles sehen zwar nicht danach aus (sondern nach Thrash, Hardcore und Emo), spielen aber lupenreinen Heavy Metal, der vermuten lässt, dass IRON MAIDEN die Lieblingsband der WHITE-WIZZARD-Songschreiber sind. Eigenständigkeit wird in diesem Falle also klein geschrieben, Herzblut dagegen groß. Die Jungs haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt und stecken das Publikum damit an. Vom Debütalbum "Over The Top" gibt es etwas überraschend mehr Songs zu hören, als vom aktuellen Album "Flying Tigers". Mit dem abschließenden "High Speed GTO" haben die Kalifornier dann sogar noch einen kleinen Hit auf Lager und das Publikum ist nun auch auf Betriebstemperatur.

Stürmisch werden ICED EARTH bejubelt, als sie die Bühne der Zeche entern. Los geht es wenig überraschend mit "Dystopia", es folgen "Burning Times" und "Angels Holocaust" – mit dieser Eröffnung hat die Band die Zuschauer schon für sich gewonnen. Und die spannende Frage, wie sich Stu Block schlagen würde, ist auch schon beantwortet: sehr gut. Seine variable Stimme kann er auch live in vollem Umfang zeigen. Und da er sowohl die Songs, die im Original von Tim "Ripper" Owens eingesungen wurden (heute ist das "Declaration Day"), als auch die Matt-Barlow-Nummern problemlos singen kann, stellt Stu wohl die beste Wahl dar, die Schaffer treffen konnte. Eine gute Idee ist es auch, die Setlist an diesem Abend deutlich von den Best-Of-Setlists der Sommerfestivals unterscheiden zu lassen. Iced EarthZwar hätten es nicht unbedingt "My Own Savior" UND das recht ähnliche "Stand Alone" sein müssen, dafür gibt es Schmankerl wie "Slave To The Dark", "When The Night Falls", endlich mal "Damien", "Pure Evil" und "Dante’s Inferno", von welchem eine CD mit einer von Stu Block eingesungenen Version am Merchandise für fünf Euro verkauft wird. Dass keiner der beiden Balladen-Hits "I Died For You" oder "Melancholy (Holy Martyr)" gespielt werden, überrascht, ist aber zu verschmerzen, zumal das neue "Anguish Of Youth" in eine ähnliche Richtung geht. Weitere neue Songs, die gespielt werden, sind "V", "Dark City", das tolle "Anthem", das eher schwache "Days Of Rage" sowie das hymnische "Tragedy And Triumph". Den standesgemäßen Abschluss macht "Iced Earth". Die Nervosität und die leichte Schüchternheit, die Stu an diesem Abend noch anzumerken sind, wird er im Laufe der Tour sicherlich gegen mehr Souveränität eintauschen, rein musikalisch ist es ein beeindruckender und mehr als gelungener Abend, der ICED EARTH in neu gewonnener Topform zeigt. Nicht ganz perfekt sind der Sound, der in der Zeche jedoch oft nicht ganz optimal ist, sowie die etwas zu dunkle Lichtshow, doch das sind nur kleine Makel an diesem Konzert, das man als ersten Auftritt in der neuen Besetzung fast schon als historisch bezeichnen kann.

Andreas Schulz (Info)

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